Seite 2 – Faires Verhandeln

In einer Patchworkfamilie gibt es viel zu verhandeln und abzustimmen. Wie lassen sich beispielsweise Haus- und Erwerbsarbeit vergleichen? Ist Hausarbeit weniger wert, nur weil sie unentgeltlich erfolgt?
Die Themen kennen viele Paare. Doch bei Patchworkfamilien sind die Probleme komplexer: Erzieht die Stiefmutter die Kinder des neuen Partners mit und reduziert womöglich daher die Arbeitszeit? Trägt der Mann für den Unterhalt der Kinder seiner neuen Freundin bei – kann allerdings in der Erziehung nicht mitsprechen?
Hier ist kluges, wertschätzendes Verhandeln gefragt. Und dieses ist lernbar.

Konflikte, Reibereien sind nicht automatisch negativ, sagen Roger Fisher und William Ury, die Autoren des Klassikers „Das Harvard-Konzept“: „Wir müssen einen anderen Umgang mit Konflikten finden – vom destruktiven, feindseligen Gegeneinander zur nüchternen, gemeinsamen Problemlösung“. Ihre Methode des sachgerechten Verhandelns ist darauf aus, eine effiziente und gütliche Einigung zu finden.

In jeder Familie kommen Konflikte vor. Sie konstruktiv auszutragen ist gerade in einer Patchworkfamilie ganz wichtig. Denn diese ist geprägt von einer Vielzahl von Meinungen und Werten, unbewussten Vorprägungen, verschiedenen Allianzen, Zielen, Ressourcen und Bedürfnissen.
Zu einer guten Streitkultur gehört hier umso mehr eine wertschätzende Sprache. In den 1970-er Jahren entwickelte der US-amerikanische Psychologe Marshall B. Rosenberg sein Modell der „nonviolent communication“, im deutschsprachingen Raum wird es als gewaltfreie Kommunikation (GfK) bezeichnet. Hierbei geht es darum, sich aufrichtig mitzuteilen und einander aktiv zuzuhören.
Mehr Informationen finden sich im VZ-Ratgeber und hier.

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