Herzlich willkommen
im „Patchwork-Pub“

Nehmen Sie Platz und reden Sie mit!

Wie haltet Ihr’s mit dem Taschengeld?

Ende September 2020: Gespräch mit einem Bekannten – coronakonform am Telefon und nicht im Pub 🙁
Wir sprechen über dies und das: Maskenpflicht an den Schulen, Corona und Umgang… Eigentlich klappt das bei ihm alles erstaunlich gut. Doch dann kommt der Aufreger: das Taschengeld. Ich sage, dass das doch weniger wichtig sei als Maskenpflicht und Umgang. Er aber spricht von einem Riesenproblem, von ständigem Streit.
Er schildert das so: Seine Ex-Frau stecke dem Sohn oft sehr großzügige Extras zu, die vollkommen seinen Rahmen sprengen. Das nervt ihn nicht nur, weil der Sohn hier versucht zu taktieren („Mama kauft mir aber auch…“). Mittlerweile fühle sich zudem die Tochter seiner neuen Partnerin zurückgesetzt, die ganze Patchworkfamilie ist gestresst. Am liebsten würde mein Bekannter das Taschengeld vollkommen streichen. Aber wäre das wirklich sinnvoll?

Ich bin der Meinung: Alle Kinder in einer (Patchwork-)Familie sollten altersabhängig vergleichbar viel Taschengeld erhalten. Daher schlage ich ihm vor, dass er zunächst mit seiner Partnerin hierüber spricht. Wie wurde das Taschengeld früher geregelt? Bei welcher Summe kann man sich treffen? Wer gibt das Taschengeld? Zusätzlich schwierig wird es, wenn die Ex-Partner die Kinder dann anders behandeln, wie mein Bekannter es von seiner Ex-Frau berichtet. Hier ist ein offenes Gespräch wichtig. Was aber, wenn das nicht möglich ist? Mein Bekannter wird das mal versuchen. Klappt das nicht und das Thema bleibt belastend, so habe ich noch ein „As im Ärmel“ – die Mediation.
Aber jetzt heißt es erstmal abwarten, was er das nächste Mal im virtuellen Telefon-Pub schildert.

Ende Dezember 2020: Alle Jahre wieder… der Jahreswechsel ist nicht nur die Zeit für 1000 gute Vorsätze, sondern auch für die neue Düsseldorfer Tabelle. Der Kindesunterhalt erhöht sich ab 2021.

Anfang Januar 2021: Ein frohes neues Jahr! Auch das zweite Gespräch mit meinem Bekannten konnte nicht im Pub stattfinden – die Corona-Regeln sind sogar verschärft worden. Und im Lockdown sind nun andere Themen wichtig. Der Taschengeldstreit ist bei meinem Bekannten nicht mehr „Prio 1“. Jetzt geht darum, Homeoffice, Homeschooling, Terminkalender (wann ist welches Kind wo) unter einen Hut zu bringen.

Mitte Januar 2021: Julia Koloda interviewt mich für das ebw (Evang. Bildungswerk). Was sind Patchworkfamilien, warum braucht es ein spezielles Buch über Finanzen für sie und warum ist es so schwierig zu reden, wenn es ums Geld geht? Schauen Sie doch mal auf Youtube vorbei!

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